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„Schafft man es nicht präsent und auf Augenhöhe zu kommunizieren, hat man das Spiel schon verloren“

fynax-Leiter:innen Nadja Müller und Saravanan Sundaram stellen sich vor
„Schafft man es nicht präsent und auf Augenhöhe zu kommunizieren, hat man das Spiel schon verloren“
Aktuelles
08.02.2023 — zuletzt aktualisiert: 25.06.2024 — Lesezeit: 8 Minuten

„Schafft man es nicht präsent und auf Augenhöhe zu kommunizieren, hat man das Spiel schon verloren“

fynax-Leiter:innen Nadja Müller und Saravanan Sundaram stellen sich vor

Nadja Müller (StBin) und Saravanan Sundaram leiten seit 2019 fynax, die digitale Marke der ETL-Gruppe für Steuerberatung und Finanzbuchhaltung im E-Commerce. Sie sind nicht nur die Köpfe hinter fynax, sondern auch die Stimmen und Gesichter des fynax-Podcasts „Thanks for Shopping“ (prod. von Podstars by OMR). Woher das Führungsduo kommt, wie es so tickt und warum sie mit fynax und ihrer persönlichen Art doch etwas herausstechen, haben sie uns erzählt.

Saravanan und Nadja, was habt ihr vor eurer Zeit bei der ETL gemacht und wie seid ihr ins Unternehmen gekommen?

Saravanan Sundaram (S): Bevor ich in den ETL-Kosmos eintauchte, war ich sieben Jahre im Einzelhandel und anschließend in der Start-Up-Welt unterwegs. Damals haben wir ganz frisch angefangen, unsere Produkte im Internet zu testen. Zu diesem Zeitpunkt gab es auf Amazon beispielsweise nur Bücher zu kaufen. Wir haben zwar unsere Unterwäsche über den Online-Handel versucht zu verkaufen, aber interessanterweise mussten die Leute, wenn sie online bezahlt haben, trotzdem zu uns in den Laden fahren, um die gekauften Waren abzuholen – der ganze Online-Handel steckte eben noch in den Kinderschuhen. Aufgrund meiner Erfahrungen aus dem Einzelhandel und der Start-up-Szene bat ein alter Kollege mich darum, Kontakt zum Vorstand der ETL-Gruppe aufzunehmen. Die Position für die neu entstandene Marke für den Online-Handel passte einfach wie die Faust aufs Auge.

Nadja Müller (M): Ich habe einen ganz klassischen Lebenslauf: Ich habe Wirtschafts- und Umweltrecht studiert, bin dann in die Wirtschaftsprüfung gegangen und schließlich in die Steuerberatung gerutscht – eigentlich mehr durch Zufall. Ich habe vorher viele unterschiedliche Stationen durchlaufen: Ich habe in Trier studiert, war dann beruflich in Koblenz, in Düsseldorf und schließlich in Berlin. Den ersten wirklichen Berührungspunkt mit E-Commerce hatte ich während meiner Zeit bei einem Online-Möbelhaus, bei dem ich mich um das ganze Thema Steuern gekümmert habe. Außerdem habe ich damals als Referentin für den NWB-Verlag ein Seminar zum Thema E-Commerce und Steuern geleitet. Aufgrund der Programmheftchen, die wir im Rahmen des Seminars herausgaben, ist Herr Müller, Vorstand der ETL, auf mich aufmerksam geworden und hat Kontakt mit mir aufgenommen für die Leitungsstelle des neu entstehenden fynax-Teams.

Was macht den Bereich E-Commerce so spannend?

M: Vor ein paar Jahren war das ganze Thema einfach super neu und gerade auch aus Sicht der Steuerberatung so etwas wie eine grüne Spielwiese: Viele Dinge waren noch nicht entschieden, man ist ständig auf gesetzliche Regelungen gestoßen, die nicht für den Online-Handel ausgelegt waren. Das macht den Transferprozess bis heute einfach spannend. Man muss auch sagen, dass die Branche sehr schnelllebig, modern und digital ist. Randthemen wie Datensicherheit und Datenschutz – also die ganze Infrastruktur– macht den Kosmos E-Commerce für die Steuerberatung sehr interessant. Man weiß nie so wirklich, welcher Trend als nächstes kommt. Wenn man diesen ganzen Hintergrund beleuchtet, dann geht es beim Thema E-Commerce um viel mehr, als nur um das ein- und verkaufen.

S: Wir sind die Generation vor dem Internet. Wir haben unsere Kindheit ohne Smartphones verbracht. Wir sind quasi die Konsolengeneration Nintendo und Sega. Dann kam auf einmal der Computer Amiga, der damals fortschrittlichste PC, auf den Markt. Und ich glaube, dass wir deswegen aus heutiger Sicht sehr gut nachvollziehen können, wie rasant diese Entwicklung damals war: Als Anfang der neunziger Jahre das Internet kam, gab es ja noch kein Google, sondern Alta Vista. Erst nach und nach sind Online-Marktplätze wie „ebay“ oder „Amazon“ Mitte des Jahrzehnts entstanden. Amazon gehört mittlerweile zu den Marktführern des Online-Handels, hat am Anfang aber nur Bücher verkauft. Auch Zalando fing nur mit Schuhen an und ist jetzt börsennotierter deutscher Online-Versandhändler – eben nicht nur für Schuhe, sondern auch für Kleidung und Kosmetik. Sie alle haben früh verstanden, wie weit die Nachfrage reicht und wie groß das Potential ist.

Was weiterhin spannend an der Branche ist: dass man die Leute im E-Commerce kennenlernt und sieht, was hinter den Kulissen alles passiert und wie schnell und agil sich die Branche weiterentwickelt und weiterwächst. Die Corona-Pandemie hat natürlich auch noch dazu geführt, dass ein richtiger Boost hinzugekommen ist, dass die Menschen noch mehr online kaufen und verbrauchen. Ich glaube auch, dass da noch gar kein Ende in Sicht ist. Es gibt noch so viele weitere Themen im E-Commerce-Bereich! Das hören wir auch ständig bei uns im „Thanks for Shopping“-Podcast. E-Commerce ist weitaus mehr als nur das Verkaufen und Einkaufen von Produkten online, wie Nadja schon meinte. Es gibt weitaus mehr Themen und ich glaube, dass das Vielen noch gar nicht so bewusst ist.

Was zeichnet euch bei fynax in eurer Zusammenarbeit aus?

S: Was ich auf jeden Fall sagen kann, ist: Wir haben echt viel Spaß. Wir sind viel mit dem Team auf Messen und Veranstaltungen unterwegs und stehen gemeinsam auf Bühnen. Dabei lachen wir sehr viel und haben Freude an unserer Arbeit. Das zeichnet uns auch aus. Wenn wir mit den Kanzlei-Leiter:innen zusammenarbeiten und im Austausch stehen, merken wir, dass immer der Spaß an der Arbeit und der Spaß daran, sich weiterzuentwickeln, im Vordergrund steht. Wir sehen auch, dass sie Lust haben mitzumachen – vor allem deshalb, weil der Job am Ende nicht monoton ist. Jedes Mandat ist so individuell, dass letztendlich auch jede:r Mandant:in interessant für die Kanzleien wird. Der Markt entwickelt sich und wir müssen uns mit ihm weiterentwickeln. Der E-Commerce ist zudem eine sehr kommunikative Branche. Wenn man es nicht schafft, sichtbar zu sein und auf Augenhöhe zu kommunizieren, dann hat man das Spiel schon verloren. Würden wir beispielsweise auf Messen in Anzug und Krawatte stehen, würde uns keiner der Online-Händler:innen ansprechen. Genau deswegen haben wir auch unseren Podcast „Thanks for Shopping“ ins Leben gerufen: in diesem sprechen wir sowohl über die Zukunft des E-Commerce, Marktentwicklungen, neue Technologien – aber auch über Steuern. Wir wollen Online-Händler:innen, Unternehmen und Entwickler:innen eine Plattform bieten und gleichzeitig das Netzwerk weiter ausbauen, Partner:innen finden, direkt mit den Leuten in Kontakt treten und von ihnen lernen. Wir als Steuerberater:innen müssen ihre Probleme verstehen, damit wir besser darauf eingehen können.

M: Und auch bezogen auf die ETL-Gruppe insgesamt finde ich, dass wir von fynax, schon ein bisschen herausstechen. Allein optisch: Wie Saravanan schon meinte, geben wir Interviews eben im Hoodie oder stehen auf Bühnen und erzählen dem Publikum etwas. Wir machen manche Dinge schon anders, als die ETL es gewohnt ist. Trotzdem glaube ich, dass der Erfolg für uns spricht. Letztendlich muss das Auftreten zur Branche passen – und genau diesen Zeitgeist verkörpern wir.

Was unterscheidet die ETL-Gruppe von euren früheren Arbeitgeber:innen?

M: Sehr viel. Vorher war ich auf Mandatsseite, jetzt bin ich auf Beraterseite. Was mir bei der ETL so gefällt, ist dass wir eigentlich schon relativ viel Freiraum haben, uns zu entwickeln und die Marke fynax so aufzubauen, wie wir es für richtig halten. Natürlich immer in Absprache, aber wir sind sehr frei in unserer Arbeit. Was mir auch bei der ETL gefällt, ist wie mit den Kanzleien umgegangen wird: Man interagiert sehr partnerschaftlich mit ihnen und gibt ihnen immer eine lösungsorientierte Hilfestellung. Die Zentrale macht sich immer sehr viele Gedanken zu Problemen, die in Kanzleien auftreten könnten und bietet praktische Lösungsvorschläge oder auch Expertenberatung, die man als Kanzlei in Anspruch nehmen kann. Das finde ich schon außergewöhnlich.

S: Ja, da kann ich nur zustimmen. Jetzt bei der ETL bin ich quasi in einem Riesenkonzern, aber trotz allem arbeitet man hier wie in einem Start-Up; das heißt man hat kurze Wege, flache Hierarchien, wir sind nicht überall, aber meistens agil. Wir haben einen riesigen Spielraum und können federführend auf unserem Gebiet sein. Die Vision und das Ziel von fynax kann von uns eigens positioniert werden und das ist ein Vorteil, den man innerhalb einer klassischen Konzernstruktur in der Regel nicht bekommt. Viele Freund:innen und Bekannte, die auch in großen Konzernen arbeiten, würden sich freuen, wenn es bei ihnen auch so wäre und man nicht gebremst wird. Das ist der Unterschied: hier bei der ETL wird man nicht gebremst. Man hat die Möglichkeit, aufzusteigen und sich zu profilieren. Und auch wenn man in Kontakt mit anderen Abteilungen der ETL tritt, herrscht immer eine freundschaftliche Basis und Ehrlichkeit. Das ist gut, weil der Austausch zwischen den unterschiedlichen ETL-Gruppen auch dazu beiträgt, etwas Neues zu lernen.

In drei Worten – wie würdet ihr die ETL beschreiben?

S: Ich habe jetzt lange darüber nachgedacht: ein Kollege, der leider von uns gegangen ist, hatte die passenden Worte, mit denen er die ETL beschrieben hat: „Wir steuern Steuern“. Dem schließen wir uns an!

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